In dem gemeinsamen Kunstwerk terrain vague trifft die Handschrift der Autorin, Dramaturgin und studierenden Kulturwissenschaftlerin Miriam V. Lesch auf die Bild- und Objektsprache des bildenden und darstellenden Künstlers Christoph Schiele. Die Installation terrain vague der zwei Künstler:innen zeigt ein, in seiner Architektur scheinbar unmögliches Kartenhaus gebaut aus Zirkusplakaten. Begleitet wird das Objekt von Texten über die Erinnerungs- und Bedeutungsträger des Materials, sowie der Brache als Ort, auf dessen Nutzung der traditionelle Zirkus lange Zeit angewiesen war.
Die Ruine eines Zirkuszeltes in Form eines Kartenhauses stellt eine direkte Verbundenheit zur nahezu verschwindenden Brache im städtischen Raum her. Die kommerzielle Nutzung der Brache durch den Zirkus mag als Widerspruch erscheinen, der sich aber im ungesicherten und temporären Status des Zirkus auflöst. Eine Non-Art die auf einen Nicht-Ort angewiesen ist, um für einen kurzen Augenblick als Parallelwelt und Möglichkeitsraum existent zu werden.
Brachiale | Festival zur Ehrung der Brache
Zukuntshof Wien | 20.-26. Mai 2024
terrain vague aus der Gedichtserie terrain vague von Miriam V. Lesch